Bernafon gehört zu den weltweit renommiertesten Hörgeräteherstellern und ist bereits seit Mitte der 1940er-Jahre aktiv. Die Bernafon AG mit ihrem Hauptsitz in Bern ist heute Teil der dänischen Demant Group in Smørum, zu der auch die Hörgerätemarken Oticon, Philips und Sony gehören. Das Unternehmen kann auf ein stetiges Wachstum zurückblicken. Heute arbeiten weltweit rund 15.000 Mitarbeiter in 20 Niederlassungen und Bernafon-Hörgeräte sind in über 70 Ländern erhältlich. In der deutschen Niederlassung in Berlin beschäftigt Bernafon rund 500 Mitarbeiter. Die Hörgerätesparte erwirtschaftete 2021 bei dem Unternehmensriesen rund eine Milliarde Euro des Jahresumsatzes.
Innovationen aus dem Hause Bernafon
Wie es sich für ein weltweit agierenden renommierten Hersteller gehört, kann auch Bernafon mit einigen Innovationen auf dem Hörgerätemarkt aufwarten. Hybrid Technology™ ist die neueste und fortschrittlichste Hörgerätetechnologie von Bernafon. Sie verbindet vier hybrid arbeitende Signalverarbeitungsbereiche. Jeder von ihnen kombiniert zwei perfekt zusammenwirkende Einheiten, um in jeder Hörsituation effektiv zu sein. Dynamic Environment Control System™ oder DECS™ ist eine von Bernafon entwickelte Hörgerätetechnologie, die verschiedene Systeme wie dynamisches Geräuschmanagement, Sprachverarbeitung und andere kombiniert. So gewährleistet sie die Erfassung und Verarbeitung von Klängen in Echtzeit.
Bernafon: Historie
Ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1946 kam Hans Gfeller, Inhaber des Telekommunikationsunternehmens Gfeller AG, von einer USA-Reise zurück. Er brachte ein Hörgerät mit, das der damals neuesten Technik entsprach. Sein Sohn, der angehende Ingenieur Hans Gfeller junior, war davon so fasziniert, dass er es zerlegte und untersuchte. In den beiden Gfeller-Produktionsstätten in Flamatt bei Bern entwickelte er ein eigenes Hörgerät mit einem besseren Klangverstärker. Im Dezember des gleichen Jahres gingen die ersten Bestellungen für das 3-Lampen-Verstärkungsgerät für Schwerhörige ein. Bernafon – ein Kofferwort aus Bern (Hauptsitz in der Schweiz) und Fon (Bestimmungswort für Ton) – wurde zur weltweit gefragten Marke. Mitte der 1950er-Jahre kam das erste tragbare Hinter-dem-Ohr(HdO)-Bernafon-Hörgerät auf den Markt.
Die Wirtschaftskrise Mitte der 1970er-Jahre zwang das Unternehmen, sich von seinem bisherigen Kerngeschäft, der Telekommunikationstechnik, abzuwenden und sich auf die Hörgerätesparte zu konzentrieren. Rund zehn Jahre später schlossen sich 1987 die Gfeller AG mit Autophon, Hasler und Zellweger zum Ascom-Audiosys-Konzern zusammen. Die neue Firmengruppe beschäftigte insgesamt 14.000 Mitarbeiter mit einem Jahresumsatz von 2,2 Milliarden CHF, was 2,25 Milliarden Euro entspricht. Zur gleichen Zeit kam mit dem Bernafon PHOX das erste digital programmierbare Hörgerät der Welt heraus. Mitte der 1990er-Jahre übernahm die William Demant Holding aus Dänemark Ascom. Alle Geschäftsbereiche heißen nun Bernafon. Während die Hörgeräteproduktion nach Dänemark abwanderte, blieben Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb in der Schweiz im neuen Hauptsitz in Bern-Bümpliz.
Hier sind die wichtigsten Meilensteine von Bernafon:
- 1946 entwickelt Hans Gfeller junior das erste Bernafon-Hörgerät im Telekommunikationsunternehmen Gfeller AG in Flamatt bei Bern und startet die Hörgerätesparte des Unternehmens.
- 1954 kommt das erste tragbare HdO-Hörgerät der Marke Bernafon auf den Markt.
- 1984 wird die T-Serie eingeführt, die als erste mit integrierten Schaltkreisen und zwei kleinen Chips ausgestattet ist.
- 1987 schließen sich die Gfeller AG, Autophon, Hasler und Zellweger zum Ascom-Konzern zusammen und stellen mit dem PHOX das erste digital programmierbare Hörgerät der Welt vor.
- 1992 übernimmt Ascom die Hörgerätesparte von Bosch.
- 1994 wird Ascom an die William Demant Holding verkauft.
- 1995 werden alle Geschäftsbereiche in Bernafon umbenannt. Der Unternehmenshauptsitz wird nach Bern-Bümpliz verlegt.
- 2000 übernimmt Bernafon den kanadischen Hörgerätehersteller Dahlberg.
- 2018 bis 2020 kommen die Modelle Zerena (Bluetooth), Viron (Lithium-Ion-Akku), Leox (True Enviroment Processing™) und Alpha (Hybrid Technology™) auf den Markt.
- 2021 erzielt das Unternehmen eine knappe Milliarde Umsatz, womit die Hörgerätesparte der erfolgreichste Unternehmensbereich der Demant-Gruppe ist.
Bernafon in Zahlen und Fakten
Unternehmenssitz | Bernafon AG, Morgenstrasse 131a, 3018 Bern, Schweiz. Niederlassung in Deutschland: Bernafon Hörgeräte GmbH, Nunsdorfer Ring 14, 12277 Berlin |
Gründung | 1946 |
Geschäftsführer | Bruno Keller (Bernafon AG in Bern), Klaus-Peter Lipfert (Bernafon Hörgeräte GmbH in Berlin) |
Gesellschafter | Demant A/S, Kongebakken 9, 2765 Smørum, Dänemark. Geschäftsführer: Søren Nielsen |
Gründer | Hans Gfeller senior und Hans Gfeller junior |
Anzahl Mitarbeiter | Rund 15.000 weltweit und rund 500 in der Niederlassung in Berlin |
Erhältlich | Weltweit mit 20 Niederlassungen und Vertrieb in über 70 Ländern |
Produkte | RIC-Hörgeräte, HdO-Hörgeräte, IdO-Hörgeräte |
Besonderheiten | Bernafon-Hörgeräte bieten alle Leistungs- und Preisklassen und gängigen Bauformen in teils besonders kleinen und dezenten Bauweisen. Für hochgradige Hörverluste hat Bernafon zwei Serien für Erwachsene und Kinder. Das Flaggschiff in Form der Alpha-Reihe besitzt die von Bernafon entwickelte Hybrid Technology™, mit der vier hybrid arbeitende Signalverarbeitungsbereiche das Sprachverstehen und den Hörkomfort maximal verbessern. |
Internetseite | www.bernafon.de |
Welche Hörgeräte bietet Bernafon an?
Die Bernafon-Hörgerätmodelle der Leistungsklasse 9 (Premium) sind für leichte bis hochgradige Hörverluste geeignet. Die Klassen 7 (Extraklasse), 5 (Mittelklasse), 3 (Basisklasse) und 1 (Einstiegsklasse) sind für leichten bis schweren Hörverlust ausgelegt, UP und SP für nahezu gänzlichen Hörverlust und Verbindungsmöglichkeit zum Cochlea-Implantat (CI). Bernafon-Hörgeräte gibt es als HdO, IdO und RIC und RIC-Slim:
- BTE 105: starkes HdO, mit Telefonspule und zwei Bedientasten
- BTE SP und UP: stärkstes HdO mit Batterie, zwei Bedientasten und einer CI-Anschlussmöglichkeit
- BTE T: HdO, mit Telefonspule und Programmtaste
- BTE T R: HdO, mit Li-Ion-Akku, Telefonspule und Programmtaste
- RITE T: RIC mit Telefonspule und erweiterten Bedienoptionen
- RITE T R: RIC mit Li-Ion-Akku, Telefonspule und Doppeltaster für Lautstärke- und Programmwechsel
- Compact Power und Compact Power Plus: starkes robustes HdO mit zwei Bedientasten
- IIC: kleinstes Bernafon-IdO mit gänzlichem Sitz im Gehörgang
- CIC: IdO, das fast gänzlich im Gehörgang sitzt
- ITC: IdO mit Sitz im Eingang des Gehörgangs für Menschen mit eingeschränkter Motorik
- ITE HS: als Halbschalendesign eines der beiden leistungsfähigsten IdOs
- ITE FS: als Vollschalendesign das andere der leistungsfähigsten IdOs
Bernafon Alpha – das neueste Flaggschiff
Das Bernafon Alpha ist in den Leistungsstufen 1, 3, 5, 7 und 9 verfügbar und somit für Menschen mit leichtem bis hochgradigem Hörverlust geeignet. Es gibt Alpha sowie als RIC in Form von miniRITE T und miniRITE TR wie auch als HdO in Form von miniBTE T und miniBTE T R. Alpha-Hörgeräte sind mit der neuesten Hybrid Technologie™ ausgestattet, mit allen Bluetooth-Geräten koppelbar, besitzen unter anderem eine omnidirektionale Ausrichtung, Tinnitus SoundSupport, Telefonie und CROS Kompatibilität.
Bernafon Viron – für besonders aktive Menschen
Das Bernafon Viron gibt es in den Leistungsstufen 3, 5, 7 und 9 und ist für mittleren bis schweren Hörverlust konzipiert. Die Viron-Modelle gibt es als RIC in Form von miniRITE, miniRITE T und miniRITE T R sowie als BTE 105 HdO. Viron-Hörgeräte sind mit DECS™ ausgestattet – dem technologischen Vorgänger der Hybrid Technologie™. Soundstreaming und Konnektivität per Bluetooth sowie Telefonie sind auch beim Viron dabei.
Bernafon Zerena – ähnlich dem Viron, nur auch als IdO
Von der Ausstattung her ist das Zerena nahezu mit dem Viron identisch. Jedoch sind hier die Bauformen vielfältiger, es ist batteriebetrieben und auch die Leistungsstufen umfassen alle von 1 bis 9. Es gibt das Zerena-Modell als BTE 150 HdO, als miniRITE und miniRITE T RIC sowie als IdO in den Bauformen IIC, CIC, ITC, ITE HS und ITE FS.
Bernafon Leox – für hochgradigen Hörverlust bei Erwachsenen und Kindern
Das HdO Leox ist für schwere und hochgradige Hörverluste gedacht und mit einem True Environment Processing™ für besonders starke Verstärkerleistung ausgestattet. Die Leistungsstufen sind hier auf SP und UP beschränkt. Wie alle Bernafon-Hörgeräte ist auch bei Leox eine Bluetooth-Konnektivität sowie Steuerung per App möglich.
Bernafon Supremia – HdO für Erwachsene und Kinder mit hochgradigem Hörverlust
Das robuste und leicht bedienbare Supremia Super Power ist das Vorgängermodell des Leox und ebenfalls für hochgradige Hörverluste gedacht. Es bietet ähnliche Leistungen mit etwas älterer Technologie. Neben den vier Farbvarianten für Erwachsene gibt es Supremia auch in Babyblau und Babypink für Kinder. Durch die Leox-Reihe wird das Supremia sicher bald aus dem Sortiment fallen.
Bernafon Nevara – das Einsteigermodell von Bernafon
Das Nevara überzeugt durch seinen günstigen Preis im Einsteigersegment, für den dennoch einige Leistungen enthalten sind. Es gibt das Nevara als HdO für leichten bis hochgradigen Hörverlust in acht Farbgebungen und als IdO für leichten bis schweren Hörverlust in vier Farben. Es ist einfach zu bedienen und hat neben Bluetooth auch Features wie automatische Direktionalität, Geräuschunterdrückung und binaurale Koordination. Eine App-Steuerung ist nicht möglich, aber es gibt eine RC-N-Fernbedienung.
Hörgerätereihe | Modelle unter anderem | Beschreibung |
Bernafon Alpha |
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Bernafon Viron |
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Bernafon Zerena |
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Bernafon Leox |
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Bernafon Supremia |
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Bernafon Nevara |
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Was kosten Hörgeräte von Bernafon?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen einen Großteil der Kosten. In der Regel zahlen sie pro Ohr und Hörgerät 685 Euro, zuzüglich einer Pauschale für individuell gefertigte Ohrstücke von 33,50 Euro und einer Servicepauschale für Reparaturarbeiten von rund 125 Euro. Bei hochgradigem Hörverlust erhöht sich die Pauschale auf rund 840 Euro pro Hörgerät plus Fertigungs- und Servicepauschalen. Alle sechs Jahre ist man zu erneuten Zuschüssen in gleicher Höhe berechtigt. Bei Kassenmodellen, also Hörgeräten ohne Zuzahlungen, müssen Versicherte nur eine gesetzliche Zuzahlung von höchstens 10 Euro pro Gerät bezahlen.
Bernafon-Hörgeräte gibt es als Basismodelle der Linie Nevara bereits zum Nulltarif und für die stärkste Leistungsklasse mit einer Zuzahlung von rund 100 Euro. Die Hörgeräte für hochgradigen Hörverlust der Modellreihen Leox und Supremia gibt es ab Nulltarif bis zu einer Zuzahlung von rund 1.400 Euro. Für Zerena-Modelle sind Versicherte mit 300 bis 1.800 Euro Eigenanteil dabei. Viron-Hörgeräte gibt es bereits ab einer Zuzahlung von rund 450 Euro, aber in höchster Leistungsstufe. Bei einem miniRITE T R ist mit bis zu 2.100 Euro Zuzahlung zu rechnen. Alpha, die jüngste Modellreihe, beginnt bei einer Zuzahlung von rund 900 Euro und reicht bis zu 2.350 Euro.
Kosten von Bernafon-Hörgeräten
Die hier genannten Bernafon-Hörgeräte-Preise sind die vom Käufer zu entrichtenden Zuzahlungen pro Ohr nach Abzug des Anteils der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV).
Produktserie | Preise |
Bernafon Alpha | Ab 900 bis 2.350 Euro |
Bernafon Viron | Ab 450 bis 2.100 Euro |
Bernafon Zerena | Ab 300 bis 1.800 Euro |
Bernafon Leox | Nulltarif (10 Euro Zuzahlung) bis 1.400 Euro |
Bernafon Supremia | Nulltarif (10 Euro Zuzahlung) bis 860 Euro |
Bernafon Nevara | Nulltarif (10 Euro Zuzahlung) bis 100 Euro |
Vorteile von Bernafon-Hörgeräten
- Modellreihen für jede Leistungsklasse und für jedes Budget
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Auch Hörgeräte für Kinder und Cochlea-Implantat-Träger
- Bluetooth-Schnittstelle bei allen Hörgeräten
- Bei Lithium-Akku-Modellen: bis zu ein Tag Laufzeit
- Optionales Zubehör für TV-Kopplung und mobiles Laden
- Omnidirektionale Ausrichtung sowie CROS/BiCROS-Lösungen
- Bis zu vier Mikrofone für natürliches Hörverhalten
- Bei Akku-Modellen bis zu ein Tag Laufzeit
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