Der US-amerikanische Hörgerätehersteller Starkey aus Eden Prairie in Minnesota gehört zu den fünf Giganten der Hörtechnik-Unternehmen. Im Bereich der In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO) ist Starkey sogar der bedeutendste weltweit. Während Sivantos, Demant, Sonova und GN ReSound Unternehmensgruppen sind, ist Starkey das einzige privat geführte Unternehmen und im Besitz des Gründers. Die Hörgerätemarken Audibel, microtech und NuEar gehören zu Starkey, sind aber eigenständig. Weltweit hat der Hörsystemanbieter 27 Niederlassungen in 22 Ländern mit rund 5.000 Mitarbeitern weltweit. Die deutsche Niederlassung Starkey Laboratories Germany GmbH mit Entwicklung und Kundenservice sitzt in Hamburg-Fuhlsbüttel.
Innovationen aus dem Hause Starkey
Starkey war ursprünglich ein Reparaturdienst für Hörgeräte jeder Marke – bis sie eines entwickelten, das höher entwickelt war als alle anderen. Diesen Anspruch hat das Unternehmen sich bewahrt. Das Livio AI hat vor vier Jahren in der Branche bereits neue Maßstäbe in puncto intelligente Healthable-Hörsysteme gesetzt. Mit der zweiten Generation in Form der neuen Evolv AI ist Starkey nun ein weiterer großer Entwicklungsschritt gelungen. Durch Starkeys Forschungsbemühungen erreicht die künstliche Intelligenz bei Hörgeräten einen bisher so nicht dagewesenen Stand. Die intelligenten Algorithmen ermöglichen High-Fidelity-Audio, das dem menschlichen Gehör nachempfunden ist und die Lärmemission im Vergleich zum Livio Edge AI oder Livio AI nochmals um 40 Prozent reduziert.
Starkey: Historie
William Franklin Austin arbeitete 1961 mit 19 Jahren neben seinem Medizinstudium im Hörgeräteladen seines Onkels in Minnesota. Nachdem ein Kunde bei ihm bemängelte, dass die Rückkopplung im Hörgerät sein Hören noch weiter verschlechterte und keiner es reparieren konnte, brach Austin sein Studium ab und konzentrierte sich ganz auf das Hörgerätgeschäft, da er damit mehr Menschen helfen konnte als als Mediziner. Sechs Jahre später gründete der heutige Milliardär seinen Hörgerätereparaturservice Professional Hearing Aid Service für alle Hörgerätemarken.
Einige Jahre später, 1971, kaufte Austin von Harold Starkey dessen kleine Otoplastikfirma, bündelte beide Unternehmen und behielt den Namen Starkey bei. Nur zwei Jahre später brachte Starkey das weltweit erste maßgefertigte In-dem-Ohr-Hörgerät auf den Markt. Der daraus folgende Ansturm machte einen Umzug in ein neues Gebäude in Eden Prairie in Minnesota nötig – hier befindet sich der Starkey-Hauptsitz noch heute. Das Unternehmen war auch der erste Hersteller, der Nano- und digitale Technik in seinen Hörgeräten verwendete. Immer weitere Niederlassungen in der Welt folgten. Nachdem der damalige US-Präsident Ronald Reagan 1983 ein Starkey-Hörgerät trug und sich damit fotografieren ließ, verdoppelte sich das Geschäft binnen weniger Wochen nochmals. Heute hat Starkey einen zweistelligen Marktanteil im Bereich der Hörgeräte und gehört damit zu den größten Herstellern der Branche weltweit.
Hier sind die wichtigsten Meilensteine von Starkey:
- 1967 gründet William Franklin Austin den Hörgerät-Reparaturservice Professional Hearing Aid Service in St. Louis Park, Minnesota.
- 1971 kauft Austin die Starkey Laboratories Inc., verschmilzt sie mit dem Professional Hearing Aid Service und behält den Namen Starkey.
- 1973 stellt Starkey das CE-1 vor, ein maßgeschneidertes IdO-Hörgerät.
- 1975 erfordert das rasante Wachstum des Unternehmens mehr Platz. Austin bezieht ein neues Gebäude in Eden Prairie, Minnesota.
- 1976–1980 eröffnet Starkey Niederlassungen in Manchester, Toronto, Glencoe und Paris.
- 1981 kauft Starkey die Willco Medizinische Apparate GmbH und gründet Starkey Germany.
- 1989 kauft Starkey Omni Hearing und Nu-Ear Electronics.
- 1996 führt das Unternehmen die programmierbaren SMArT-Hörgeräte als IdO, RIC und HdO ein.
- 1999 kauft Starkey Micro Tech und stellt die digitalen Hörgeräte Aries und Gemini vor.
- 2010 wird das von außen unsichtbare Hörsystem SoundLens vorgestellt, das in Folge den Red-Dot-Designpreis gewinnt.
- 2013–2017 werden die Hörsysteme Xino zur Linderung von Tinnitus, Halo und später Halo 2 für iPhones und die neue Quad-Core-Doppel-Kompressortechnologie in der Synergy-Plattform eingeführt.
- 2018 werden die Muse-iQ-Hörgeräte mit Acuity Immersion für verbesserte Direktionalität herausgebracht.
- 2019 kommt das später mehrfach ausgezeichneten Livio AI mit einer neuen Art von KI auf den Markt.
- 2021 reagiert Starkey auf die Problematik von Hörgeräten und Maskentragen mit dem Livio Edge AI, das die besonderen Anforderungen berücksichtigt.
- 2022 führt Starkey die neue Produktfamilie evolv AI als zweite Generation der Healthable-Hörsysteme mit KI ein und gewinnt mehrere renommierte Preise wie den iF Design Award.
Starkey in Zahlen und Fakten
Unternehmenssitz | Starkey Hearing Technologies, 6700 Washington Ave S, Eden Prairie, Minnesota 55344, USA. Deutsche Niederlassung: Starkey Laboratories Germany GmbH, Weg beim Jäger 218–222. 22335 Hamburg |
Gründung | 1967 |
Geschäftsführer | Brandon Sawalich |
Gründer | William Franklin Austin |
Anzahl Mitarbeiter | Rund 5.000 weltweit |
Erhältlich | 27 Niederlassungen in 22 Ländern und weltweiter Vertrieb über Fachhändler in mehr als 100 Märkten |
Produkte | Starkey hält sein Sortiment überschaubar, indem Vorgängermodelle verschwinden. Derzeit sind die preisgekrönten Modelle Livio Edge AI und Livio AI zwar noch erhältlich, fehlen aber im neuen Produktportfolio 2022 bereits. Aktuelle Starkey-Hörgeräte sind die der Serien evolv AI und Muse IQ. |
Besonderheiten | Starkey ist als einziger der weltweit größten fünf Hörgerätehersteller ein privates, bis vor Kurzem noch inhabergeführtes Unternehmen aus den USA. Die von Starkey entwickelte Technologie in den Hörgeräten ist dem Rest der Branche oft einen Schritt voraus. Starkey sticht auch dadurch hervor, dass es mit den neuesten Modellen immer auf die aktuellen Erfordernisse reagiert. So sind die neuesten Hörgeräte der evolv AI mit allem kompatibel, was eine Bluetooth-Verbindung ermöglicht und als vollständiges Sortiment in allen Formen erhältlich. Starkey hat sich auch der Maskenproblematik angenommen und die daraus resultierenden Probleme gelöst. |
Internetseite | www.starkey.de |
Welche Hörgeräte bietet Starkey an?
Starkey hat zwei aktuelle Hörgerätserien und eine auslaufende im Programm. Das Livio AI und Livio Edge AI werden aus dem Programm genommen, sobald vom neuen evolv AI alle Bauformen verfügbar sind, was noch 2022 geplant ist. Deswegen stellen wir hier nur die beiden aktuellen Serien vor. Typische Starkey-Funktionen wie Sturzalarm, Erinnerungsfunktion, App-Steuerung und Tinnitus-Multiflex-Technologie sind bei allen Hörgeräten und in allen Leistungsklassen enthalten. Für Tinnitus ist hier jedoch nur eine individuelle Linderung und keine Therapie wie bei dem Gegenstück von Signia zu bekommen.
Was die Farbgestaltung und den Batterie- oder Akkubetrieb angeht, gibt es bei Starkey-Hörgeräten die folgende Auswahl:
ITE R mit Akku und ITC R mit Akku
Frontplatten: Beige, Hellbraun, Mittelbraun, Dunkelbraun, Schwarz
Schale: Beige, Hellbraun, Transparent, Blau/Rot, Schwarz
CIC mit Batterie
Frontplatten: Beige, Hellbraun, Mittelbraun, Dunkelbraun, Schwarz
Schale: Beige, Hellbraun, Transparent, Blau/Rot, Schwarz
IIC mit Batterie
Frontplatten: Schwarz
Schale: Schwarz
HdO, RIC und mRIC mit Akku
Schwarz, Schiefergrau, Silber, Hochweiß, Espresso, Bronze, Champagner
Starkey evolv AI – die innovativste Hörsystemfamilie der Branche und Livio AI 2.0
Das evolv AI ist die neueste Kreation aus dem Hause Starkey und tatsächlich so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau der Branche. Einzig die Bauformen werden noch erweitert, da es die evolv AI derzeit nur als IdOs (IIC/CIC, ITC/ITE Akku), RIC und HdO gibt. Solange es noch nicht alle gibt, sind auch noch die Vorgängermodelle Livio AI und Livio Edge AI erhältlich, was aber noch Ende 2022 erledigt sein soll. Schließlich können die evolv AI mehr als die Livio-AI-Modelle. Alleine die 40 Prozent stärkere Lärmemissionsreduktion im Vergleich zum Livio AI spricht für sich.
evolv AI basiert auf dem neuen Starkey Sound, einer wegweisenden KI-Technologie. Sie wurde durch jahrelange Forschung, wissenschaftlich fundierte Algorithmen und feinste Sensorik entwickelt, um High-Fidelity-Audio zu ermöglichen, das dem menschlichen Gehör nachempfunden ist. Die Hörsysteme führen automatisch und unbemerkt bis zu 55 Millionen personalisierte Anpassungen pro Stunde durch und liefern so in jeder Hörumgebung natürliche, unverfälschte Klangqualität ohne Anstrengungen. Die Hörgeräte sind auf die besonderen Erfordernisse des Tragens von Mund-Nasen-Schutzmasken optimiert.
Starkey Muse iQ
Mit der Acuity Immersion Directionality wird die natürliche Fähigkeit, in lauter Umgebung Unwichtiges von Wichtigem zu unterscheiden, wiederhergestellt. Gemeinsam mit dem Surf-Link-Zubehör wird eine Bluetooth-Verbindung hergestellt, über die Telefonate, Musik, das Fernsehprogramm und andere Medien übertragen werden. Schutz vor Wasser, Feuchtigkeit und Schweiß bietet das Surface-NanoShield-System. So wird eine längere Lebensdauer des Systems garantiert. Die integrierte Multiflex-Tinnitus-Technologie sorgt bei Pfeifgeräuschen für Linderung. Die Hörgerätereihe Muse iQ gibt es als CIC, ITC, Power-HdO für hochgradige Hörverluste und RIC und microRIC mit CROS.
Starkey-Zubehör für evolv AI und Muse iQ
Starkey-Hörgeräte können intuitiv über die TruLink-App gesteuert werden, die im Android Play Store oder im App Store heruntergeladen werden kann. Als Zubehör sind unter anderem ein Mini-Turbo-Ladegerät, Konferenz-Mikrofon, TV-Streamer, Remote-Mikrofon (ein Personenmikrofon), Mini-Remote-Mikrofon und eine Fernbedienung erhältlich.
Frühere und auslaufende Starkey-Hörgerätserien
Die Livio AI und Livio Edge AI sind die Vorgänger der evolv AI und derzeit noch erhältlich. Auch die S-Serie, ein Vorläufer der Muse iQ, ist noch im Handel. Beides wird wahrscheinlich 2023 jedoch nicht mehr in der Produktpalette zu finden sein.
Hörgerätereihe | Modelle unter anderem | Beschreibung |
Starkey evolv AI |
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Starkey Muse iQ |
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Was kosten Hörgeräte von Starkey?
In der Regel zahlen die gesetzlichen Krankenversicherungen pro Ohr und Hörgerät 685 Euro, zuzüglich einer Pauschale für individuell gefertigte Ohrstücke von 33,50 Euro und einer Servicepauschale für Reparaturarbeiten von rund 125 Euro. Bei hochgradigem Hörverlust erhöht sich die Pauschale auf rund 840 Euro pro Hörgerät. Diesen Zuschuss kann man als Versicherter alle sechs Jahre in Anspruch nehmen. Bei Hörgeräten, die nicht mehr als den Krankenversicherungszuschuss kosten, müssen Versicherte nur eine Zuzahlung von höchstens 10 Euro pro Gerät bezahlen.
Viele Hörgeräte von Starkey sind erstaunlich günstig. In der Einstiegsklasse ist das Muse iQ bereits zum Nulltarif zu haben und ein Hörgerät der neuen Serie evolv AI ab knapp 100 Euro Zuzahlung. Für die höchste Leistungsklasse sind bei dem Muse iQ rund 900 Euro Zuzahlung fällig und beim evolv AI derzeit bis zu 1.350 Euro. Hier kann der Preis allerdings noch steigen, wenn die neuen Bauformen auf den Markt kommen. Hinzu kommen die Kosten für das Starkey Zubehör wie Mini-Turbo-Ladecase (rund 140 Euro), Remote (220 Euro), TV-Streaming-Adapter (knapp 200 Euro) oder Konferenz-Mikrofon (475 Euro).
Tabelle: Preise von Starkey Hörgeräten
Die hier genannten Starkey-Hörgeräte-Preise sind die vom Käufer zu entrichtenden Zuzahlungen pro Ohr nach Abzug des Anteils der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV).
Produktserie | Preis |
Starkey evolv AI | Ab 90 bis 1.350 Euro |
Starkey Muse iQ | Nulltarif (10 Euro Zuzahlung) bis 900 Euro |
Vorteile von Starkey Hörgeräten
- Neueste künstliche Intelligenz für natürliches Hören
- Modellreihen für jede Leistungsklasse und jedes Budget
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Für Maskentragen optimiert
- Bluetooth-Schnittstelle bei allen Hörgeräten
- Kompatibel mit iOS und Android
- App-Steuerung
- Zubehör für TV-Kopplung, Konferenzen, Personenmikro und Schnellladen
- Tinnitus-Funktion sowie CROS-Lösungen
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