Die moderne Technik macht es möglich, dass Hörgeräte immer kompakter werden, während die Funktionsweise gleichzeitig an Effizienz zunimmt. Ein ITC-Hörgerät zählt dabei zu den besonders dezenten Bauweisen, denn es sitzt in der Ohrmuschel und besitzt kein zusätzliches Gehäuse. Dieses Modell ist ideal für Personen mit leichter bis mittelgradiger Hörminderung, die sich ein unauffälliges Hilfsmittel wünschen. Die richtige Einstellung auf das jeweilige Hördefizit durch den Akustiker ist auch hierbei ausschlaggebend, damit der Alltag wieder aktiv wahrgenommen werden kann. Mit der professionellen Anpassung wird nicht nur das Hörvermögen verbessert, sondern auch die Lebensqualität nachhaltig gesteigert.
- Was ist ein ITE-Hörgerät (In-the-Ear)?
- Welche Vorteile und Nachteile gibt es?
- Wie wird ein ITE-Hörgerät angepasst?
- Was kostet ein ITE-Hörgerät?
- Welche Hersteller bieten ITE-Hörgeräte an?
- Wie unterscheiden sich ITE-Hörgeräte von HdO-Hörgeräten im Alltag?
- Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Fazit
- ITE-Hörgeräte (In-the-Ear): Häufig gestellte Fragen
Alles auf einen Blick:
- Ein ITE-Hörgerät ist ein Im-Ohr-Hörgerät. Diese Hörgeräte-Art zeichnet sich dadurch aus, dass sie im Ohr getragen wird und von außen kaum auffällt.
- Im Vergleich zu anderen IdO-Hörsystemen, die tiefer oder vollständig im Gehörgang sitzen, trägt man ein ITE-Gerät ähnlich wie einen In-Ear-Kopfhörer in der Ohrmuschel.
- Dieses kompakte Hörgerät wird an die individuelle Ohrform angepasst und wird vor allem für Personen mit einer leichten bis mittleren Hörminderung empfohlen.
- ITE-Hörgeräte können mit einer entsprechenden ärztlichen Verordnung ebenfalls von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Für ein Kassenmodell fällt dann lediglich eine Zuzahlung von 10 Euro an.
- Die Kosten können im Allgemeinen stark variieren, je nachdem welches Design und welche zusätzlichen Funktionen gewünscht sind. Liegt das gewünschte Modell preislich über dem Festbetrag der Krankenkasse, müssen Sie die Differenz selbst tragen.
Was ist ein ITE-Hörgerät (In-the-Ear)?
Ein ITE-Hörgerät wird in der Ohrmuschel getragen und zählt zu den IdO-Hörgerät-Varianten. ITE steht hierbei für In-The-Ear. Die gesamte Technik befindet sich in einem einzigen kompakten Bauteil, das individuell an die Form des äußeren Ohres angepasst wird. Durch diese passgenaue Fertigung sitzt das Hörgerät sicher und angenehm im Ohr. Da das gesamte Hörsystem im Ohr liegt, wirkt das Gerät sehr dezent und fällt im Alltag kaum auf. Für viele Nutzer ist das ein entscheidender Vorteil, da diese diskrete Form zu mehr Sicherheit und Selbstbewusstsein im Umgang mit der Hörhilfe beiträgt.
Wie sieht ein ITE-Hörgerät aus?
Ein ITE-Hörgerät besteht aus einer individuell geformten Außenschale, die die komplette Elektronik enthält. Dazu gehören
- Mikrofone,
- Verstärker,
- Lautsprecher,
- Batterie oder
- Akku sowie
- Bedienelemente.
Durch die Maßfertigung schmiegt sich das Gerät präzise an die Ohrmuschel an und sitzt sicher, auch beim Sport oder schnellen Bewegungen. Optisch erinnert ein ITE-Gerät an eine Art Kopfhörer, der jedoch die Ohrmuschel ausfüllt. Hersteller bieten heute zahlreiche Farbvarianten an, wobei auch hautähnliche Töne für ein unauffälliges Erscheinungsbild zur Auswahl stehen. Wer es moderner mag, kann natürlich auch zu kontrastreichen Farben greifen. So lässt sich das Hörgerät optisch an den eigenen Stil anpassen.
Wo sitzt ein ITE-Hörgerät im Ohr?
Das ITE-Hörgerät sitzt vollständig in der Ohrmuschel und füllt diese je nach Modell fast komplett aus. Dadurch bleibt der Bereich hinter dem Ohr frei. Für Menschen, die eine Brille tragen oder häufig Sonnen- oder Schutzbrillen verwenden, ist dies ein echter Vorteil. Es müssen sich keine Brillenbügel und Hörgerätegehäuse den knappen Platz hinter dem Ohr teilen, was den Tragekomfort spürbar verbessert. Da sich die Schallaufnahme näher am Eingang des Gehörgangs befindet, nutzen ITE-Geräte die natürliche Ohrform effektiv, um ein räumlicheres und natürlicheres Klangempfinden zu ermöglichen.

Welche Technik steckt in einem ITE-Hörgerät?
Im Kern verfügen sie über einen Mikroprozessor, der eingehende Schallsignale analysiert und in Echtzeit verarbeitet. Mikrofone nehmen dabei die Umgebungsgeräusche auf, während ein Lautsprecher (Hörer) die verstärkten Signale direkt ins Ohr überträgt. ITE-Hörgeräte vereinen somit trotz ihrer kompakten Bauweise moderne Hörtechnologie auf kleinstem Raum. Die technische Grundausstattung umfasst in der Regel:
- digitale Signalverarbeitung für natürlichen Klang
- mehrere Hörprogramme für unterschiedliche Hörsituationen
- automatische Lautstärkeregelung
- Basis-Rückkopplungsunterdrückung
Je nach Modell und Preisklasse wird diese Basistechnik durch zusätzliche Funktionen erweitert. Die technische Ausstattung kann dabei von einfachen Einsteigermodellen bis hin zu Premium-Geräten mit umfangreichen Zusatzfunktionen reichen, sodass sich das Hörgerät individuell an die persönlichen Bedürfnisse anpassen lässt.
Wie bediene ich ein ITE-Hörgerät?
Je nach Ausstattung stehen Ihnen bei einem ITE-Hörgerät mehrere Wege zur Verfügung, um Einstellungen vorzunehmen und das Gerät an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Möglich ist dies zum Beispiel über
- eine App auf dem Smartphone,
- über eine handliche Fernbedienung oder
- über Bedienelemente direkt am Hörgerät.
So können Sie kleinere Anpassungen vornehmen und zum Beispiel die Lautstärke je nach Umgebung leiser oder lauter stellen. Da ein ITE-Hörgerät etwas größer gebaut ist als zum Beispiel ein ITC-Modell, gelingt die Bedienung am Gerät selbst meist einfacher. Dennoch ist die Einstellung über eine Fernbedienung oder die App besonders beliebt, da beide Varianten besonders komfortabel und diskret sind. Die App bietet zudem auch weitere Funktionen wie das Streamen von Musik und Filmen und auch Telefonate können direkt in das Hörgerät weitergeleitet werden. Lassen Sie sich am besten von einem Hörakustiker ausführlich beraten und in das von Ihnen gewählte Steuerungssystem ausführlich einführen.
Welche Vorteile und Nachteile gibt es?
| Vorteile von ITE Hörgeräten | Nachteile von ITE Hörgeräten |
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Wie unterscheidet sich ein ITE-Hörgerät von anderen Im-Ohr-Modellen (CIC, ITC, IIC)?
Alle Modelle wie ITE-, ITC-, CIC- und IIC-Hörgeräte gehören zur Gruppe der IdO-Hörgeräte (Link), da sie alle im Ohr getragen werden. Der entscheidende Unterschied zwischen diesen Im-Ohr-Hörgeräten ist die Positionstiefe im Gehörgang. Während IIC- und CIC-Modelle sehr tief sitzen und nahezu unsichtbar sind, befindet sich das ITE-Hörgerät weiter außen in der Ohrmuschel. Dadurch bietet es mehr Platz für Technik und größere Bedienfelder, während die sehr kleinen Varianten eher auf maximale Diskretion ausgerichtet sind. Nicht jedes Ohr ist anatomisch geeignet, um ein besonders tief sitzendes Hörgerät wie IIC zu tragen. Ein ITE-Hörgerät ist daher oft eine gute Zwischenlösung, wenn sowohl Komfort als auch technische Ausstattung im Vordergrund stehen.

Wie sichtbar ist ein ITE-Hörgerät im Alltag?
Im Vergleich zu anderen IdO-Modellen ist das ITE-Hörgerät am sichtbarsten, da es die Ohrmuschel ausfüllt. Dennoch wirkt es im Alltag recht dezent: Es kann farblich an den Hautton angepasst werden und kommt vollständig ohne sichtbare Bauteile hinter dem Ohr aus. Gegenüber Hinter-dem-Ohr-Geräten (HdO) fällt es oft sogar weniger auf, da weder Schallschlauch noch Ohrbügel zu sehen sind. Besonders für Brillenträger stellt es eine elegante und komfortable Alternative dar, da es nicht mit dem Brillenbügel in Kontakt kommt.
Welche Arten von Hörverlust lassen sich mit ITE-Hörgeräten ausgleichen?
ITE-Hörgeräte eignen sich überwiegend für leichte bis mittelgradige Hörminderungen. Manche Modelle besitzen einen auch einen größeren Bauraum mit leistungsstärkeren Verstärkern und Zusatzfunktionen, die bei bestimmten Herstellern sogar für höhere Hörverluste geeignet sein können. Entscheidend sind die individuellen Anforderungen des Nutzers und die technische Ausstattung des jeweiligen Modells.
Wie gut ist die Sprachverständlichkeit mit ITE-Hörgeräten?
Moderne ITE-Hörgeräte erreichen heute eine sehr gute Sprachverständlichkeit, da sie mit hochwertiger Hörtechnik ausgestattet sind. Digitale Signalverarbeitung, Störgeräuschunterdrückung und Richtmikrofone können trotz des kompakten Designs wirksam eingesetzt werden. Für das tatsächliche Hörergebnis sind jedoch 2 Faktoren entscheidend:
- erstens die technische Ausstattung des Geräts und
- zweitens die individuelle Anpassung durch den Hörakustiker
Nur wenn das ITE-Hörgerät präzise auf den persönlichen Hörverlust eingestellt wird, kann es Sprache klar und natürlich wiedergeben.
Welche Sonderfunktionen bieten moderne ITE-Hörgeräte?
Konnektivität:
- Bluetooth ermöglicht die direkte Verbindung mit Smartphone, Tablet, Fernseher oder Computer und Anrufe sowie Audioinhalte werden direkt ins Hörgerät übertragen
Intelligente Steuerung:
- App-Steuerung über das Smartphone zur Anpassung von Lautstärke, Hörprogrammen und Klangeinstellungen
- Fernwartung durch den Akustiker ohne Praxisbesuch
- GPS-Ortung bei Verlust des Hörgeräts
erweiterte Hörtechnologie:
- adaptive Richtmikrofone fokussieren automatisch auf Gesprächspartner und das auch in lauter Umgebung
- hochentwickelte Störgeräuschunterdrückung filtert Hintergrundlärm intelligent heraus
- Windgeräuschreduktion für besseres Hören im Freien
Energieversorgung & Zusatzfunktionen:
- Lithium-Ionen-Akkus für tägliches Laden ohne lästigen Batteriewechsel (Laufzeit ca. 16 bis 24 Stunden)
- Schnellladefunktion für kurze Ladezeiten
- Tinnitusprogramme mit individuell anpassbaren Therapietönen zur Linderung von Ohrgeräuschen
Die Verfügbarkeit dieser Funktionen hängt stark vom gewählten Modell und der Bauform ab.
Wie wird ein ITE-Hörgerät angepasst?
Im ersten Schritt erfolgt ein ausführlicher Hörtest durch den Akustiker, um Ihr Hörvermögen genau zu analysieren. Hierbei wird unter anderem Ihre individuelle Unbehaglichkeitsschwelle (Link) ermittelt, also die Lautstärke, ab der Geräusche als unangenehm empfunden werden. Anschließend fertigt der Hörakustiker einen genauen Abdruck Ihres Gehörgangs bzw. Ihrer Ohrform an. Dafür trägt er eine speziell dafür geeignete Silikonmasse ins Ohr auf und lässt sie aushärten. Dieser Abdruck wird ins Labor geschickt und dort als digitales 3D-Modell abgebildet. Daraus entsteht schließlich das maßgeschneiderte Hörgerät, das sich perfekt in Ihre Ohrmuschel einfügt. Nach der Fertigung der Schale erfolgen noch weitere Anpassungen sowie der Einbau der technischen Komponenten wie Mikrofon, Lautsprecher und Verstärker. Zum Schluss wird das Gerät dann auf Ihre persönlichen Hörbedürfnisse programmiert.
Wie läuft das Probetragen eines ITE-Hörgeräts ab?
Nachdem das ausgewählte Hörgerät an Ihr Ohr und Ihr Hörempfinden angepasst wurde, können Sie es für einen gewissen Zeitraum in verschiedenen Alltagssituationen testen. Bei Bedarf haben Sie in den meisten Fällen auch die Möglichkeit, 2 verschiedene Systeme auszuprobieren. Dabei sollten Sie am besten jedes Modell nacheinander in Ruhe testen, um einen direkten Vergleich zu ermöglichen. Achten Sie während der Probephase besonders auf die Sprachqualität, die Handhabung sowie den Tragekomfort. Es empfiehlt sich, Ihre Erfahrungen zu notieren, vor allem wenn Sie mehr als ein Gerät testen. So können Sie später besser nachvollziehen, welches Modell in welchen Situationen überzeugt hat. Nach dem Probezeitraum berichten Sie Ihrem Akustiker von Ihrem Hörerlebnis. Dieser kann bei Bedarf weitere Anpassungen vornehmen, sobald Sie sich für ein Gerät entschieden haben. So wird sichergestellt, dass Ihr Hörsystem optimal auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.
Wie reinigt und pflegt man ein ITE-Hörgerät richtig?
Die tägliche Reinigung von Hörgeräten, die im Ohr getragen werden, ist sowohl aus hygienischen Gründen als auch für eine einwandfreie Funktion der Hörtechnik wichtig. Ablagerungen von Ohrenschmalz, Hautpartikeln und Feuchtigkeit sollten Sie daher regelmäßig entfernen, wobei Sie folgendermaßen vorgehen können:
- Oberfläche und Batteriefach reinigen: Nutzen Sie hierfür spezielle Reinigungstücher oder einen geeigneten Reiniger in Kombination mit einem weichen Tuch, um die Oberfläche von Verschmutzungen zu befreien. Die Belüftungsöffnungen können Sie mit einem entsprechenden Reinigungsfaden säubern, um Verstopfungen vorzubeugen. Wichtig ist auch die Batterieklappe oder das Akkufach. Öffnen Sie dieses vorsichtig und säubern Sie es mit einer weichen Reinigungsbürste.
- Filter tauschen: Prüfen Sie regelmäßig den Filter, denn dieser schützt den Lautsprecher des Geräts vor Verschmutzungen und ist daher entscheidend für eine klare Schallübertragung. Mit einem Filterstäbchen können Sie auf der einen Seite den alten Filter herausziehen und auf der anderen Seite befindet sich bereits ein neuer Filter, den Sie dann ganz einfach einsetzen können.
- Hörgerät trocken: Sind alle Bestandteile gereinigt, erfolgt der Trocknungsprozess in einer Trockenbox. Hierbei können Sie sich zwischen einer elektrischen Variante und einer Box mit Trockengranulat entscheiden. Legen Sie Ihr Hörgerät ohne Batterien über Nacht in die Trockenbox. Am nächsten Morgen können Sie das gereinigte und getrocknete Gerät entnehmen und wieder einsetzen.
Wie lange halten ITE-Hörgeräte?
Die Lebensdauer eines Hörgeräts lässt sich pauschal nur schwer benennen, da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Dazu gehören die Qualität des Geräts, die sorgfältige Pflege sowie das individuelle Nutzungsverhalten. Etablierte Hersteller bemühen sich jedoch, in ihrem Sortiment stets Hörsysteme anzubieten, die Sie zuverlässig über eine lange Zeit im Alltag begleiten. Wichtig ist es daher, ein Hörsystem zu wählen, das zu Ihren Aktivitäten und Ihrem Lebensstil passt. Durch sachgemäße Pflege und regelmäßige Wartung können Sie aktiv dazu beitragen, dass Ihr ITE-Hörgerät für mehrere Jahre zuverlässig funktioniert. Wenn Sie Ihr ITE-Hörgerät über die gesetzliche Krankenkasse bezogen haben, steht Ihnen nach 6 Jahren ein Anspruch auf ein neues Modell zu. Für zwischenzeitliche Wartungen und Reparaturen übernimmt die Kasse in der Regel einen Pauschalbetrag, sodass Sie während der Nutzungsdauer gut abgesichert sind.
Was kostet ein ITE-Hörgerät?
Der Preis für ein ITE-Hörgerät hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der technischen Ausstattung, dem Hersteller und dem gewünschten Komfort. Während Basisgeräte bereits ab etwa 600 Euro erhältlich sind, können hochwertige Modelle bis zu 2.600 Euro oder mehr kosten. Machen Sie sich vorab Gedanken darüber, welche Funktionen für Sie notwendig sind, um wieder uneingeschränkt am Alltag teilnehmen zu können. Eine ausführliche Beratung durch einen Hörakustiker hilft Ihnen beim Vergleich verschiedener Modelle, die auch zu Ihrem Budget passen. So finden Sie garantiert das ideale Hörsystem für Ihre individuellen Bedürfnisse.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis eines ITE-Hörgeräts?
- Hersteller und Modell
- technische Ausstattung
- Grad der Hörminderung und notwendige Anpassung
- individuelle Bauform
- Design
- Zubehör (z. B. Ladestation, Reinigungsset)
- Kostenübernahme durch Krankenkasse
Welche Preisspannen gibt es bei ITE-Hörgeräten?
- Basisgeräte: 600 bis 1.000 Euro pro Ohr
- Mittelklasse: 1.200 bis 2.000 Euro pro Ohr
- Premiumgeräte: 2.000 bis 2.600 Euro pro Ohr
Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse bei ITE-Hörgeräten?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bei medizinischer Notwendigkeit einen Festbetrag für Hörgeräte. Voraussetzung für ein Krankenkassen-Hörgerät ist ein ärztliches Attest. Entscheiden Sie sich dann für ein Kassenmodell, auch Nulltarif-Modell genannt, müssen Sie nur eine Zuzahlung von 10 Euro leisten. Wünschen Sie sich jedoch ein Gerät mit erweiterten Funktionen oder höherem Komfort, müssen Sie die Differenz zwischen dem Festbetrag der Kasse und dem tatsächlichen Preis des Hörgeräts selbst tragen. Für spätere Wartungen und Reparaturen zahlt die Krankenkasse bei Kassenmodellen in der Regel einen Pauschalbetrag. Dieser deckt routinemäßige Serviceleistungen ab. Bei privat Versicherten hängt die Höhe der Kostenübernahme vom jeweiligen Tarif ab. Hier empfiehlt es sich, vorab bei Ihrer Versicherung nachzufragen, welche Leistungen konkret abgedeckt sind.
Welche Zusatzkosten können bei ITE-Hörgeräten entstehen?
Bei der Anschaffung eines ITE-Hörgeräts können zusätzliche Kosten entstehen, die über den reinen Gerätepreis hinausgehen. Dazu gehören beispielsweise notwendiges Zubehör wie Reinigungsmittel, Trockenboxen, Ersatzfilter oder bei batteriebetriebenen Modellen auch die laufenden Kosten für Batterien. In bestimmten Fällen können auch höhere Kosten anfallen, etwa wenn ein besonders hoher Aufwand bei der individuellen Anpassung des Ohrstücks oder der Programmierung des Hörsystems notwendig ist.
Lassen Sie sich alle anfallenden Kosten vorab transparent und verständlich aufzeigen und erklären. Ein seriöser Hörakustiker wird Ihnen einen detaillierten Kostenvoranschlag erstellen, damit Sie genau wissen, welche Ausgaben auf Sie zukommen.
Welche Hersteller bieten ITE-Hörgeräte an?
Ein Akustiker kann Ihnen bei der Wahl des richtigen Modells am besten behilflich sein. Er kennt sich mit den unterschiedlichen Ausstattungen und Produkten der verschiedenen Hersteller aus und kann Sie entsprechend individuell beraten.
Wie unterscheiden sich ITE-Hörgeräte von HdO-Hörgeräten im Alltag?
Der entscheidende Unterschied liegt in der Bauweise. Während ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät die Technik in einem Gehäuse hinter dem Ohr verbaut hat und sich aus 2 Elementen zusammensetzt, nämlich dem Ohrstück und dem eigentlichen Hörsystem, besteht ein ITE-Hörgerät aus nur einem Bestandteil. Hier ist die gesamte Technik kompakt in ein maßgefertigtes Ohrstück integriert, das in der Ohrmuschel sitzt. Dadurch ist es im Alltag deutlich weniger sichtbar. Besonders für Brillenträger kann diese Variante angenehmer sein, da Brillenbügel und Hörsystem nicht perfekt aufeinander abgestimmt werden müssen und sich somit nicht gegenseitig behindern. Auch beim Tragen von Kopfbedeckungen oder Headsets bieten ITE-Modelle mehr Komfort.
Welches System sich am besten für Ihre Hörminderung eignet, hängt vom Einzelfall ab. ITE-Hörgeräte sind vor allem für Personen mit leichter bis mittelgradiger Schwerhörigkeit geeignet, während Hinter-dem-Ohr-Systeme auch bei hochgradiger Hörminderung eingesetzt werden können. Moderne HdO-Geräte überzeugen mittlerweile ebenfalls durch schlankes, dezentes Design, sodass die Wahl oft von persönlichen Vorlieben und individuellen Anforderungen abhängt.
Lohnt sich ein ITE-Hörgerät im Vergleich zu kleineren Im-Ohr-Varianten?
Ob sich ein ITE-Hörgerät im Vergleich zu anderen Hörgeräte-Arten lohnt, ist eine individuelle Entscheidung, die von mehreren Faktoren abhängt. Für kleinere IdO-Geräte wie CIC- oder IIC-Modelle ist eine wichtige Voraussetzung, dass der Gehörgang groß genug ist und eine geeignete Form aufweist. Ist dies nicht der Fall, stellt das ITE-Hörgerät eine sinnvolle Alternative dar.
Ein wesentlicher Vorteil besteht bei einem ITE-Gerät jedoch im Vergleich darin, dass mehr Raum für die Technik zur Verfügung steht. Dadurch können umfangreichere Funktionen integriert werden, wie beispielsweise leistungsstärkere Verstärker, größere Batterien oder zusätzliche Programme. Zudem kann die Handhabung komfortabler sein. Das größere Gehäuse lässt sich leichter greifen, herausnehmen und bedienen, was besonders für Menschen mit eingeschränkter Fingerfertigkeit von Vorteil ist. Auch die Batterie- oder Akkulaufzeit fällt bei ITE-Geräten oft länger aus als bei den kleinsten Im-Ohr-Varianten. Lassen Sie sich am besten ausführlich von einem Hörakustiker beraten, um das für Sie passende Modell zu finden.
Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Achten Sie darauf, dass das ITE-Hörgerät exakt an die Form Ihres Ohres angepasst wird, denn ein guter Sitz entscheidet über Komfort und Klangqualität.
- Probieren Sie das Gerät im Alltag in verschiedenen Situationen aus, damit Sie testen können, wie gut Sie Sprache, Musik und andere Töne in unterschiedlichen Geräuschumgebungen verstehen.
- Informieren Sie sich über die technischen Funktionen, etwa Rückkopplungsunterdrückung oder Störgeräuschfilter, die im täglichen Gebrauch einen großen Unterschied machen können.
- Lassen Sie sich bei der Beratung verschiedene Modelle von unterschiedlichen Herstellern zeigen, die für Ihre Hörminderung geeignet sind. So erhalten Sie einen Überblick und finden das Hörgerät, das am besten zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passt.
- Lassen Sie sich ausführlich beraten, damit Ihr Hörakustiker das Gerät optimal einstellt und Sie langfristig eine bestmögliche Hörqualität erreichen.
Fazit
ITE-Hörgeräte zählen zu den IdO-Hörgeräten und bieten eine ausgewogene Kombination aus zurückhaltendem Design, natürlicher Klangwahrnehmung und alltagstauglichem Tragekomfort. Sie eignen sich besonders für Menschen, die sich eine Hörlösung wünschen, die gut sitzt und sich unauffällig in das äußere Erscheinungsbild einfügt. Gleichzeitig profitieren Nutzer von einer modernen Technik, die trotz kompakter Bauform eine solide Verstärkerleistung ermöglicht. Wer ein ITE-Hörgerät in Betracht zieht, sollte jedoch immer die individuelle Ohrform, den persönlichen Hörverlust und mögliche Einschränkungen bei Platz und Belüftung beachten. Richtig ausgewählt und durch einen Akustiker angepasst, kann ein ITE-Hörgerät die Lebensqualität deutlich verbessern und den Alltag spürbar erleichtern.
ITE-Hörgeräte (In-the-Ear): Häufig gestellte Fragen
Für wen sind ITE-Hörgeräte geeignet?
Für Menschen mit einer leichten bis mittelgradigen Hörminderung eignet sich dieses Modell besonders gut. Auch Personen, die ein dezentes Hörsystem bevorzugen und gleichzeitig Wert auf einfache Handhabung legen, profitieren von ITE-Geräten.
Gibt es ITE-Hörgeräte mit Nulltarif?
ITE-Hörgeräte sind auch zum Nulltarif erhältlich. Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich für ein Modell entscheiden, das von der gesetzlichen Krankenkasse vollständig über den Festbetrag abgedeckt wird. In der Regel müssen Sie dann lediglich eine gesetzliche Zuzahlung von 10 Euro pro Gerät leisten. Viele Hörakustiker bieten sogenannte Nulltarif-Modelle verschiedener Hersteller an. Informieren Sie sich bei Ihrem Akustiker oder direkt bei den Herstellern über Geräte, die hierfür infrage kommen. Diese Basismodelle verfügen über ausreichend Grundfunktionen und ermöglichen Ihnen eine deutliche Verbesserung in verschiedenen Hörsituationen, ohne dass hohe Eigenkosten entstehen.
Wie lange dauert es bis man sich an das Hörgerät gewöhnt hat?
Trotz des komfortablen Trageerlebnis während des Probetragens, braucht es danach noch ein wenig Zeit, sich an ein Hörgerät zu gewöhnen. Im Schnitt rechnet man mit einer Eingewöhnungszeit von 2 bis 4 Wochen. Meist kann man auch erst nach mehreren Monaten die vollen Vorteile eines Hörsystems genießen. In dieser Phase sind regelmäßige Termine beim Akustiker weiterhin notwendig, um Ihr Hörgerät nachzujustieren und optimal anzupassen. Ihr Gehirn muss sich an das optimierte Hörerlebnis gewöhnen, da Sie wieder mehr Geräusche hören und diese entsprechend verarbeiten müssen. Dieser Prozess erfordert Geduld, zahlt sich aber langfristig aus. Sie können wieder aktiv am Alltagsgeschehen teilnehmen, Gespräche besser verfolgen und Ihre Umgebung intensiver wahrnehmen.